专利摘要:
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reproduktion von Sonderfarben mit einer Kombination der Primärdruckfarben Cyan, Magenta, Gelb, Schwarz (CMYK) und mindestens einer Sekundärdruckfarbe Rot, Grün, Blau (RGB). Eine erste Testform wird mit den Primärdruckfarben gedruckt und farbmetrisch ausgemessen. Weitere Testformen, in denen eine der bunten Primärdruckfarben durch eine im Wesentlichen komplementäre Sekundärdruckfarbe ersetzt wird, werden gedrucht und farbmetrisch ausgemessen. Dann wird aus den Messdaten jeder Testform je ein ICC-Farbprofil berechnet. Für jede zu reproduzierende Sonderfarbe werden die Druckfarbenanteile der ICC-Farbprofile ermittelt und das ICC-Farbprofil bestimmt, mit dem die geringste Abweichung zwischen der Sonderfarbe und der reproduzierten Farbe erreicht wird. Die dazu gehörende Druckfarbenkombination wird für die Reproduktion der Sonderfarbe ausgewählt. Das Verfahren ermöglicht die Reproduktion beliebig vieler Sonderfarben in einem Druckprodukt mit vier Primärdruckfarben und maximal drei Sekundärdruckfarben.
公开号:DE102004001937A1
申请号:DE200410001937
申请日:2004-01-14
公开日:2005-08-25
发明作者:Günter Dr. Bestmann
申请人:Heidelberger Druckmaschinen AG;
IPC主号:G06K1-00
专利说明:
[0001] DieErfindung bezieht sich auf das Gebiet der elektronischen Reproduktionstechnikund betrifft ein Verfahren zur Reproduktion von Sonderfarben miteiner Kombination von Primärdruckfarbenund Sekundärdruckfarben.Sonderfarben, auch Schmuckfarben genannt (englisch: spot colors),werden in der Reproduktions- und Drucktechnikeingesetzt, um produktspezifische Farben oder firmenspezifischeFarben in Druckerzeugnissen zu reproduzieren. Beispiele für Sonderfarbensind das spezielle Blau auf den Produkten der Marke "Nivea" oder das Blau derBildmarke "HEIDELBERG" im Firmenlogo derHeidelberger Druckmaschinen AG. Sonderfarben müssen mit sehr guter Farbtreuereproduziert werden, da sie oft ein wesentliches Kennzeichen derProdukte und der Corporate Identity von Firmen sind und deshalbeinen hohen Wiedererkennungswert haben.
[0002] Inder Reproduktionstechnik werden Druckvorlagen für Druckseiten erzeugt, diealle zu druckenden Elemente wie Texte, Grafiken und Bilder enthalten.Für denfarbigen Druck wird fürjede Druckfarbe eine separate Druckvorlage erzeugt, die alle Elementeenthält,die in der jeweiligen Farbe gedruckt werden. Beim Vierfarbdrucksind das die Druckfarben Cyan (C), Magenta (M), Gelb (Y) und Schwarz(K). Die nach Druckfarben separierten Druckvorlagen werden auchFarbauszügegenannt. Die Druckvorlagen werden in der Regel gerastert und miteinem Belichter auf Filme belichtet, mit denen dann Druckplattenfür dasDrucken hoher Auflagen hergestellt werden. Alternativ können dieDruckvorlagen in speziellen Belichtungsgeräten auch gleich auf Druckplattenbelichtet werden oder sie werden direkt als digitale Daten an einedigitale Druckmaschine übergeben.Dort werden die Druckvorlagendaten dann beispielsweise mit einerin die Druckmaschine integrierten Belichtungseinheit auf Druckplattenbelichtet, bevor unmittelbar anschließend der Auflagendruck beginnt.Es gibt auch digitale Druckmaschinen, die keine Druckplatten benötigen, weilsie z.B. nach dem elektrofotografischen Druckprinzip oder mit Tintenstrahldruckarbeiten.
[0003] Nachdem heutigen Stand der Technik werden die Druckvorlagen elektronischreproduziert. Dabei werden Bilder in einem Farbscanner gescanntund in Form von digitalen Daten gespeichert. Texte werden mit Textverarbeitungsprogrammenerzeugt und Grafiken mit Zeichenprogrammen. Mit einem Layoutprogramm werdendie Bild-, Text- und Grafik-Elemente zu einer Druckseite zusammengestellt.Die Daten mehrerer Druckseiten werden mit den Daten weiterer Elemente,wie Passkreuzen, Schnittmarken und Falzmarken sowie Druckkontrollfeldern,zu Druckvorlagen füreinen Druckbogen zusammengefasst. Als Datenformate zur Beschreibungder Druckvorlagen werden heute weitgehend die SeitenbeschreibungssprachenPostScript und PDF (Portable Document Format) verwendet. Die PostScript-bzw. PDF-Daten werden vor der Aufzeichnung der Druckvorlagen ineinem Raster-Image-Prozessor (RIP) in einem ersten Schritt in Farbauszugswertefür die Farbauszüge C, M,Y und K umgerechnet. Dabei entstehen für jeden Bildpunkt vier Farbauszugswerteals Tonwerte im Wertebereich von 0 bis 100%. Die Farbauszugswertesind ein Maß für die Farbdichten,mit denen die vier Druckfarben Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz aufdem Bedruckstoff gedruckt werden. In Sonderfällen, in denen mit mehr alsvier Farben gedruckt wird, ist jeder Bildpunkt durch so viele Farbauszugswertebeschrieben, wie es Druckfarben gibt. Die Farbauszugswerte können z.B.mit 8 bit je Bildpunkt und Druckfarbe als Datenwert gespeichertsein, womit der Wertebereich von 0 % bis 100% in 256 Tonwertstufenunterteilt ist.
[0004] DieFarben der Elemente einer Druckseite sind üblicherweise nicht gleich imCMYK-Farbsystem der Druckfarben definiert, sondern in der Regelin einem anderen Farbsystem. So werden die Bilder in einem Scannerdurch Farbfilter in die Farbkomponenten Rot, Grün und Blau (RGB) zerlegt, alsoin die Komponenten eines dreidimensionalen Farbraums. Die Bilddatenmüssendaher vor der Aufzeichnung der Druckvorlagen auf Farbauszugsfilmeoder auf Druckplatten vom RGB-Farbraum des Scanners in den CMYK-Farbraumdes zu verwendenden Druckprozesses transformiert werden.
[0005] SolcheFarbraumtransformationen werden in der Reproduktionstechnik benötigt, weildie verwendeten Geräteund Prozesse bestimmte Einschränkungenund Besonderheiten bei der Darstellung und Wiedergabe der Farbenhaben und diese Eigenschaften bei allen Geräten und Prozessen verschiedensind. Deshalb gibt es fürverschiedene Geräteund Prozesse wie Scanner, Monitore, Proofausgabegeräte, Druckprozesseusw. unterschiedliche Farbräume,die die Farbeigenschaften des Geräts bzw. Prozesses jeweils optimalbeschreiben und die als geräteabhängige Farbräume (englisch:device dependent color space) bezeichnet werden. Neben den geräteabhängigen Farbräumen gibtes noch geräteunabhängige Farbräume (englisch:device independent color space), die auf den menschlichen Seheigenschafteneines sogenannten Normalbeobachters basieren. Solche Farbräume sindbeispielsweise der von der Standardisierungskommission CIE (CommissionInternationale d'Éclairage)definierte XYZ-Farbraum oder der daraus abgeleitete Lab-Farbraum,wobei sich der Lab-Farbraum in der Technik stärker durchgesetzt hat. Willman wissen, ob zwei Farben vom menschlichen Auge als gleich oderverschieden empfunden werden, so genügt dazu die Messung der XYZ-bzw. Lab-Farbkomponenten. Die Lab-Farbkomponenten bilden einen dreidimensionalenFarbraum mit einer Helligkeitsachse (L) und zwei Farbachsen (a,b), die man sich in der Ebene eines Farbkreises vorstellen kann,durch dessen Mittelpunkt die Helligkeitsachse verläuft. DieLab-Farbkomponenten stehen mit den XYZ-Farbkomponenten über nichtlineareUmrechnungsgleichungen in Beziehung.
[0006] EinGerät bzw.farbverarbeitender Prozess kann bezüglich seiner Farbeigenschaftencharakterisiert werden, indem allen möglichen Wertekombinationendes zugehörigengeräteabhängigen Farbraumsdie Lab-Farbkomponenten zugeordnet werden, die ein Mensch bei dermit diesen Wertekombinationen erzeugten Farben sieht. Für einenDruckprozess erzeugen die verschiedenen CMYK-Wertekombinationen jeweils eine anderegedruckte Farbe. Mit einem Farbmessgerät kann man die Lab-Komponentender gedruckten Farben ermitteln und den CMYK-Wertekombinationenzuordnen. Eine solche Zuordnung, die die mit einem Gerät bzw. Prozesserzeugten geräteabhängigen Farbenzu einem geräteunabhängigen Farbraum(XYZ oder Lab) in Beziehung setzt, wird auch als Farbprofil bezeichnet,im Fall eines Druckprozesses als Ausgabe-Farbprofil. Die Definitionund Datenformate fürFarbprofile sind vom ICC standardisiert worden (International ColorConsortium – SpecificationICC.1: 2003-09). In einem ICC-Farbprofil ist die Zuordnung der Farbräume in beidenRichtungen gespeichert, z.B. die Zuordnung Lab = f1 (CMYK) und dieinvertierte Zuordnung CMYK = f2 (Lab). Die mit einem Farbprofilfestgelegte Zuordnung kann mit Hilfe eines Tabellenspeichers realisiertwerden. Wenn z.B. den CMYK-Farbkomponenten eines Druckprozessesdie Lab-Farbkomponenten zugeordnet werden sollen, muss der Tabellenspeicherfür jedemöglicheWertekombination der CMYK-Farbkomponenten einen Speicherplatz haben,in dem die zugeordneten Lab-Farbkomponenten gespeichert sind. Dieseseinfache Zuordnungsverfahren hat jedoch den Nachteil, dass der Tabellenspeichersehr groß werdenkann. Wenn jede der CMYK-Farbkomponenten 256 Dichtestufen hat, gibtes 2564 = 4.294.967.296 mögliche Wertekombinationen derCMYK-Farbkomponenten. Der Tabellenspeicher muss also 4.294.967.296Speicherzellen mit je 3 Byte oder 6 Byte Wortlänge (je ein Byte oder zweiByte fürL, a, b) haben. Um die Größe des Tabellenspeicherszu reduzieren, wird deshalb eine Kombination von Tabellenspeicherund Interpolationsverfahren zur Beschreibung eines Farbprofils undzur Realisierung einer entsprechenden Farbraumtransformation eingesetzt.In dem Tabellenspeicher sind nur die zugeordneten Lab-Komponentenfür eingröberes,regelmäßiges Gittervon Stützstellenim CMYK-Farbraum gespeichert. FürCMYK-Wertekombinationen, die zwischen den Gitterpunkten liegen,werden die zuzuordnenden Lab-Werte aus den gespeicherten Lab-Wertender benachbarten Stützstelleninterpoliert.
[0007] Umdie RGB-Farbwerte eines gescannten Bildes in die CMYK-Farbwertedes Druckprozesses zu transformieren, werden die Zuordnungstabelleneines Scanner-Farbprofils und eines Druckprozess-Farbprofils nacheinanderangewendet. Zunächstwerden die RGB-Farbwerte mittels des Scanner-Farbprofils in diegeräteunabhängigen Lab-Werteumgesetzt. Diese werden dann mittels des Druckprozess-Farbprofilsin die CMYK-Farbwerte des Druckprozesses umgesetzt. Alternativ können diebeiden Farbprofile auch vorher zu einem Umsetzungs-Farbprofil verknüpft werden,dessen Tabellen die direkte Zuordnung der RGB-Farbwerte zu den CMYK-Farbwerten enthält. Da über dengeräteunabhängigen Lab-Zwischenfarbraumjeweils die RGB-Farbwerte und die CMYK-Farbwerte einander zugeordnetwerden, die die gleichen Lab-Werte ergeben, werden die zugeordnetenFarben als visuell gleich empfunden. Allerdings ist diese Zuordnungnur innerhalb des eingeschränktenFarbraumumfangs möglich,der mit den CYMK-Druckfarben gedruckt werden kann. Wenn der Farbraumumfangder RGB-Farbwerte eines gescannten Bildes größer ist, wie es beispielsweisefür Farbdiapositiveder Fall ist, könnennicht alle Farben des Bildes mit den CMYK-Druckfarben exakt wiedergegeben werden.Dann wird in die Zuordnung der Lab-Werte zu den CMYK-Farbwerten des Druckprozess-Farbprofilseine Farbraumumfangsanpassung (englisch: gamut mapping) eingerechnet,die die Farben auf den druckbaren Farbraumumfang komprimiert. Dabeiwerden insbesondere die nicht druckbaren hellen und gesättigtenFarben in ähnlicheFarben im Randbereich des Farbraumumfangs der druckbaren Farbenumgewandelt, so dass ein insgesamt harmonischer Farbeindruck ohnesubjektiv empfundene Farbverfälschungenentsteht. Diese Einschränkungenkönnenreduziert werden, wenn man statt der Standard-Druckfarben für CMY undK besondere CMYK-Druckfarben verwendet, die eine höhere Buntheitbzw. Schwärzehaben. Eine andere Lösungist das Drucken mit weiteren bunten Druckfarben zusätzlich zuden CMYK-Druckfarben,beispielsweise mit drei weiteren RGB-Druckfarben, die den druckbarenFarbraumumfang im Bereich der Bunttöne Rot, Grün und Blau erweitern.
[0008] Diein den Farbprofilen gegebenen Zuordnungen zwischen geräteabhängigen Farbräumen undeinem geräteunabhängigen Farbraum(z.B. Lab) werden nach dem Stand der Technik auch für die Reproduktionvon Sonderfarben genutzt. In der PostScript- bzw. PDF-Seitenbeschreibungeiner Druckseite wird die Sonderfarbe mit einem Namen und/oder einerNummer bezeichnet, und zusätzlichsind die Lab-Werte der Sonderfarbe angegeben. Zur Vereinfachungder Anwendung gibt es standardisierte Sonderfarbensysteme, z.B.Systeme der Firma Pantone Inc., die eine große Auswahl von Sonderfarbenmit definierten Bezeichnungen und den zugehörigen Lab-Werten zur Verfügung stellen.Die in der Seitenbeschreibung angegebenen Lab-Werte der Sonderfarbenwerden dann vom Raster Image Prozessor (RIP) oder einer anderengeeigneten Applikation über dasDruckprozess-Farbprofil in die CMYK-Farbwerte umgesetzt. Alternativkönnenfür dieSonderfarben neben der Bezeichnung auch gleich die CMYK-Druckfarbenanteilein der PDF-Seitenbeschreibung angegeben sein. Die auf diese Weisesimulierten Sonderfarben unterliegen aber in einem stärkeren Maß den Prozessschwankungendes Druckprozesses und verändernsich entsprechend. Da es bei den Sonderfarben besonders auf diefarbgetreue Reproduktion ankommt, ist diese einfache Lösung auchwegen des eingeschränktenFarbraumumfangs der druckbaren Farben oft nicht ausreichend. Deshalbwerden Sonderfarben auch als separate Farbauszüge reproduziert, die mit speziellangemischten zusätzlichenDruckfarben gedruckt werden. Eine solche Lösung ist aufwändig undaußerdemauf zwei bis drei Sonderfarben in einem Druckerzeugnis beschränkt.
[0009] Wennin einem Druckprozess wegen der Einschränkung des Farbraumumfangs derCMYK-Druckfarben bereits weitere bunte Druckfarben verwendet werden,so könnendie zusätzlichenDruckfarben auch zur Simulation von Sonderfarben mit eingesetztwerden. Nachfolgend werden zur klaren Unterscheidung die CMYK-Druckfarben als "Primärdruckfarben" bezeichnet und dieweiteren bunten Druckfarben als "Sekundärdruckfarben". In einem solchenSystem, das zusätzlichzu den PrimärdruckfarbenC, M, Y und K noch die SekundärdruckfarbenRot, Grün,Blau (R, G und B) verwendet, wobei deren Pigmente deutlich bunterals die entsprechenden Mischfarben der Primärdruckfarben sind, kann maneine bessere Reproduktion der Sonderfarben und zugleich eine verbesserteProzessstabilitätim Druck erreichen. Durch die Verwendung von beispielsweise nurdrei Sekundärdruckfarbenkönnenviele verschiedene Sonderfarben reproduziert werden, und es müssen ineiner Druckerei nicht füralle Sonderfarben entsprechend angemischte Druckfarben vorrätig gehaltenwerden. Auch wird eine kürzereEinrichtzeit der Druckmaschine erreicht, da extra Reinigungszyklender Druckwerke beim Wechsel von einer Sonderfarbe zu einer anderenvermieden werden. 1 zeigt in einem xy-Farbartdiagrammzum Vergleich den Farbraumumfang 1 der Primärdruckfarbenund den erweiterten Farbraumumfang 2 des Siebenfarben-Drucksystems ausden Primärdruckfarbenund den Sekundärdruckfarben.
[0010] Die EP 0 131 145 B1 beschreibtein Druckverfahren, dass mit den sieben Druckfarben Gelb, Orangerot,Magentarot, Violettblau, Cyanblau, Grün und Schwarz arbeitet. Wennauf Bedruckstoffen gedruckt werden soll, die nicht weiß sind,wird zusätzlichmit der achten Druckfarbe Weiß gedruckt.Ein zu reproduzierendes Bild wird in kleine Teilflächen unterteilt,und in jeder Teilflächewerden anteilige Flächenvon maximal vier Druckfarben gedruckt, jeweils zwei der bunten Druckfarbenund Schwarz sowie gegebenenfalls Weiß. Eine Besonderheit des Verfahrensist, dass die anteiligen Flächennebeneinander und nicht übereinandergedruckt werden. Die zu druckenden Flächenanteile werden aus dreiScanner-Farbsignalendurch einfache Operationen wie Subtraktion, Vergleichen, Minimumbestimmungabgeleitet. Beispielsweise wird der Weißanteil als der kleinste Wertder Scannersignale ermittelt. Nach Abzug dieses Wertes von allendrei Scannersignalen bestimmen die restlichen beiden Scannersignale,welche bunten Druckfarben mit welchen Flächenanteilen gedruckt werden.
[0011] Inder US 5,734,800 A1 wirdein Sechsfarben-Druckverfahren vorgeschlagen, bei dem mit hochpigmentiertenDruckfarben Gelb, Orange, Magenta, Cyan, Grün und Schwarz (YOMCGK) gedrucktwird. Fürdie Druckfarben Gelb, Orange, Magenta werden bevorzugt fluoreszierendeFarben verwendet, um die Brillanz und Sättigung der Farben zu erhöhen undden druckbaren Farbraumumfang zu erweitern. Um zu ermitteln, welche Anteileder Druckfarben erforderlich sind, um eine bestimmte durch die CIE-FarbkomponentenXYZ definierte Farbe zu reproduzieren, werden Farbtafeln gedruckt,deren Farbfelder jeweils überlagerteTonwertstufen von zwei im Farbkreis benachbarten Druckfarben undder Druckfarbe Schwarz sind, d.h. es werden Farbtafeln für die KombinationenYOK, OMK, MCK, CGK und GYK gedruckt. Die gedruckten Farbfelder werdenfarbmetrisch ausgemessen, und die ermittelten XYZ-Werte werden inein dreidimensionales CIE-Diagramm eingetragen. Für ein zureproduzierendes Bild werden mit einem Farbscanner ebenfalls dieXYZ-Werte der Bildfarben bestimmt und mit den XYZ-Werten der Farbtafelnverglichen. Die Zuordnung der Druckfarbenanteile zu den Bildfarbenerfolgt auf der Basis der XYZ-Werte, die am besten übereinstimmen.
[0012] Inder WO 02/071739 A1 wird ein Druckfarbensystem vorgeschlagen, beidem mit sechs Druckfarben gedruckt wird. Neben den vier PrimärdruckfarbenCMYK sind die beiden SekundärdruckfarbenOrange und Blau oder Orange und Grün vorgesehen. Gescannte Bilderwerden nur mit den Primärdruckfarbengedruckt und Elemente, die eine Sonderfarbe haben, mit der SekundärdruckfarbeOrange und einer der beiden Sekundärdruckfarben Blau oder Grün sowieergänzendmit einer oder zwei der Primärdruckfarben.Es werden keine Angaben gemacht, nach welchem Verfahren die Anteileder Druckfarben ermittelt werden, mit denen eine bestimmte Sonderfarbereproduziert werden soll.
[0013] Allgemeingültige Verfahrenzur Bestimmung der Anteile von Primärdruckfarben und beliebigenSekundärdruckfarbenfür dieReproduktion von Sonderfarben mit hoher Farbtreue bei zugleich hoherStabilitätdes Druckprozesses sind heute nicht bekannt.
[0014] Esist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahrenzur Bestimmung der Druckfarbenanteile für die Reproduktion von Sonderfarbenanzugeben, wobei die Sonderfarben durch einen Druckprozess wiedergegebenwerden sollen, der neben den Primärdruckfarben CMYK noch eineoder mehrere zusätzliche Sekundärdruckfarbenverwendet, mit denen der druckbare Farbraumumfang im Bereich bestimmterBunttöne erweitertwird. Das erfindungsgemäße Verfahrenlöst dieAufgabe durch die Erstellung von Farbprofilen für den Druckprozess, die nebenden Primärdruckfarbenauch die Sekundärdruckfarbenin die Profile einbeziehen. Das Verfahren zeichnet sich dadurchaus, dass die bekannten Methoden zur Erstellung von ICC-Farbprofilen verwendetwerden können.Ebenso kann die Anwendung der Farbprofile für die Zuordnung von Druckfarbenanteilenzu den Sonderfarben in einfacher Weise mittels Zuordnungstabellenerfolgen, wie sie aus den ICC-Farbprofilen für die Primärdruckfarben bekannt sind.Sowohl fürdie Erstellung der Farbprofile als auch für ihre Anwendung können weitgehenddie gleichen Programmstrukturen Verwendung finden, die für die Erstellungund Anwendung von ICC-Farbprofilen bereits vorhanden sind.
[0015] DieErfindung wird nachfolgend anhand der Figuren näher beschrieben.
[0016] Eszeigen:
[0017] 1 denFarbraumumfang eines Druckprozesses mit Primärdruckfarben und eines Druckprozesses mitzusätzlichenSekundärdruckfarben,
[0018] 2 dasLab-Farbsystem,
[0019] 3 einenFarbkörperim Lab-Farbsystem,
[0020] 4 einAblaufdiagramm zur Reproduktion von Sonderfarben mit Primärdruckfarbenund Sekundärdruckfarben,und
[0021] 5 dieFarbumfängeverschiedener Druckfarbenkombinationen.
[0022] Daserfindungsgemäße Verfahrenwird am Beispiel eines Druckprozesses erläutert, der zusätzlich zu denPrimärdruckfarbenCMYK noch die SekundärdruckfarbenRot, Grün,Blau (RGB) verwendet. Vorzugsweise haben die Pigmente der Sekundärdruckfarbeneine deutlich höhereBuntheit als die entsprechenden Mischfarben der Primärdruckfarben.Beispielsweise ist die Volltondichte (100% Tonwert) der Sekundärdruckfarbe Rotbunter als der Übereinanderdruckder Volltondichten der PrimärdruckfarbenGelb und Magenta. Die Buntheit (englisch: chroma) ist als Radiusin der ab-Ebene des Lab-Farbsystems definiert:
[0023] DerBuntton (englisch: hue) ist als Winkel in der ab-Ebene des Lab-Farbsystemsdefiniert:
[0024] 2 zeigtim Lab-Farbsystem füreine Farbe F mit den Komponenten LF, aF, bF die ParameterBuntheit cF und Buntton hF.Die Lab-Farbkomponenten bilden einen dreidimensionalen Farbraummit einer Helligkeitsachse (L) und zwei Farb achsen (a, b), die mansich in der Ebene eines Farbkreises vorstellen kann, durch dessenMittelpunkt die Helligkeitsachse verläuft.
[0025] Durchdie höhereBuntheit der SekundärdruckfarbeRot erreicht man im Bereich der roten Bunttöne einen größeren gedruckten Farbraumumfangals er mit den Primärdruckfarbenallein möglichwäre. 3 veranschaulichtdas in einer perspektivischen Ansicht eines Farbkörpers 3 imLab-Farbsystem, der in verschiedenen Helligkeitsebenen den druckbarenFarbraumumfang zeigt, wenn zusätzlichzu den Primärdruckfarben CMYKauch mit der SekundärdruckfarbeRot gedruckt wird. Zur Verbesserung der Übersichtlichkeit ist nur ein Teilder Helligkeitsebenen gezeigt. Die Begrenzungslinien 4 beschreibenden Farbraumumfang, der mit den Primärdruckfarben CMYK gedrucktwerden kann. Die Begrenzungslinien 5 beschreiben im Bereichder roten Bunttöneden erweiterten Farbraumumfang, der sich mit der SekundärdruckfarbeRot ergibt. Es wird auch deutlich, dass der Farbkörper 3 einekomplexe Form hat, da die Lage und Ausdehnung der Begrenzungslinien 4 bzw. 5,die den Farbraumumfang bezüglichder ab-Ebene kennzeichnen, stark vom Helligkeitswert L abhängig sind.
[0026] Mitden SekundärdruckfarbenGrün undBlau kann man in entsprechender Weise in den Bereichen der grünen bzw.blauen Bunttöneden Farbraumumfang erweitern. 1 zeigtin einem xy-Farbartdiagramm zum Vergleich den Farbraumumfang 1 derPrimärdruckfarbenCMYK und den erweiterten Farbraumumfang 2 eines Siebenfarben-Drucksystemsaus den vier PrimärdruckfarbenCMYK und den drei SekundärdruckfarbenRGB.
[0027] DieSchritte des erfindungsgemäßen Verfahrenszur Bestimmung der Druckfarbenanteile für die Reproduktion von Sonderfarbenwerden nachfolgend anhand des in 4 gezeigtenAblaufdiagramms beschrieben. Im Schritt S1 wird zunächst mitden PrimärdruckfarbenCMYK eine Testform gedruckt, die aus einer Anordnung von Farbfeldernbesteht, wobei jedes Farbfeld mit unterschiedlichen Anteilen derbeteiligten Druckfarben gedruckt wird. Die Testform kann nach einemder bekannten Standards aufgebaut sein, beispielsweise nach ISO12642 "Graphic technology – Prepressdigital data exchange – Inputdata for characteri zation of 4-colour process printing". Diese Testformenthält928 verschiedene Farbfelder. Eine Erweiterung dieser Testform mitinsgesamt 1485 Farbfeldern ist als DIN 16614 "Erweiterte Daten zur Charakterisierungdes Vierfarbendrucks-ErgänzendesElement (Entwurf 2003)" vorgeschlagenworden. Es könnenaber auch herstellerspezifische Testformen verwendet werden, dieeine ausreichend großeZahl von Farbfeldern umfassen. Das Drucken der Testformen erfolgtunter definierten Bedingungen, die später auch beim Drucken der Druckvorlagen,die die Sonderfarben enthalten, verwendet werden sollen. SolcheBedingungen umfassen zum Beispiel die Tonwertzunahme der Rasterpunktebeim Drucken im Vergleich zur Größe der Rasterpunkteauf der Druckplatte, die Lab-Werte der Vollton-Druckfarben, usw.Auch fürdiese Druckbedingungen gibt es internationale und nationale Standards,beispielsweise ISO 12647-2 "Graphictechnology-Processcontrol for the manufacture of half-tone colour separations, proofand production prints – Part2: Offset lithographic processes" oderden "Prozess-Standard Offsetdruck" des BundesverbandsDruck und Medien. Zur Rasterung der Farbauszüge der Testform können die üblichenRasterwinkel und Rasterweiten verwendet werden, die auch später beimAuflagendruck verwendet werden sollen. Wenn beim Auflagendruck miteiner frequenzmodulierten Rasterung gearbeitet werden soll, um dasbeim Übereinanderdruckder Farbauszügeentstehende Moire zu minimieren, wird die Testform ebenfalls mitdieser Rasterung gedruckt . Das verwendete Druckverfahren und dieentsprechende Definition der Druckbedingungen ist nicht auf denOffsetdruck beschränkt.Auch andere Druckverfahren wie zum Beispiel Tiefdruck, Flexodruckoder elektrofotografischer Digitaldruck können verwendet werden. Diegenannten Standards fürdie Druckbedingungen gelten nicht, wenn für die Primärdruckfarben spezielle Druckfarbenmit höhererPigmentierung eingesetzt werden sollen. In dem Fall müssen dieDruckbedingungen nach internen Hausstandards oder nach Vorgabender Druckfarbenhersteller bzw. Druckmaschinenhersteller gewählt werden.
[0028] Nachdem Drucken der Testform werden die gedruckten Farbfelder farbmetrischausgemessen, d.h. es werden die Lab-Werte der Farbfelder gemessen.Daraus ergeben sich die Charakterisierungsdaten für den Druckprozessals Messwertdatei, die in standardisierter Form abgespeichert wird(ISO 12642 bzw. DIN 16614) und die die Beziehung zwischen den vorgegebenenAnteilen der PrimärdruckfarbenCMYK und den zugehörigenFarbmesswerten herstellt. Diese Charakterisierungsdaten sind dieBasis fürdie spätereBerechnung der ICC-Farbprofile.
[0029] ImSchritt S2 des erfindungsgemäßen Verfahrenswird eine zweite Testform gedruckt und ausgemessen. In den Farbfeldernder zweiten Testform sind die Anteile der Primärdruckfarbe Cyan durch entsprechende Anteileder im wesentlichen komplementärenSekundärdruckfarbeRot ersetzt. Die Anteile der übrigenPrimärdruckfarbenMYK bleiben unveränderterhalten. Die SekundärdruckfarbeRot wird mit demselben Rasterwinkel gedruckt, mit dem in der erstenTestform die PrimärdruckfarbeCyan gedruckt wurde. Auch die Anordnung der Farbfelder und die übrigen Druckbedingungenbleiben erhalten. Durch die Verwendung der SekundärdruckfarbeRot in Verbindung mit den bezüglichdes Bunttons benachbarten PrimärdruckfarbenMagenta und Gelb deckt die zweite Testform den Sektor der rotenBunttöneab. Durch das Ausmessen der Testform werden Charakterisierungsdatendes Druckprozesses gewonnen, die die Erweiterung der Buntheit derdruckbaren Farben in diesem Farbsektor durch die Verwendung derSekundärdruckfarbeRot beschreiben.
[0030] ImSchritt S3 wird eine dritte Testform gedruckt und ausgemessen. Inden Farbfeldern der dritten Testform sind die Anteile der PrimärdruckfarbeMagenta durch entsprechende Anteile der im wesentlichen komplementären SekundärdruckfarbeGrün ersetzt.Die Anteile der übrigenPrimärdruckfarbenCYK bleiben unveränderterhalten. Durch die Verwendung der Sekundärdruckfarbe Grün in Verbindungmit den bezüglichdes Bunttons benachbarten PrimärdruckfarbenCyan und Gelb deckt die dritte Testform den Sektor der grünen Bunttöne ab. Durchdas Ausmessen der Testform werden Charakterisierungsdaten des Druckprozessesgewonnen, die die Erweiterung der Buntheit der druckbaren Farbenin diesem Farbsektor durch die Verwendung der SekundärdruckfarbeGrün beschreiben.
[0031] ImSchritt S4 wird eine vierte Testform gedruckt und ausgemessen. Inden Farbfeldern der vierten Testform sind die Anteile der PrimärdruckfarbeGelb durch entsprechende Anteile der im wesentlichen komplementären Sekundärdruckfar beBlau ersetzt. Die Anteile der übrigenPrimärdruckfarbenCMK bleiben unverändert erhalten.Durch die Verwendung der SekundärdruckfarbeBlau in Verbindung mit den bezüglichdes Bunttons benachbarten PrimärdruckfarbenCyan und Magenta deckt die dritte Testform den Sektor der blauenBunttöne ab.Durch das Ausmessen der Testform werden Charakterisierungsdatendes Druckprozesses gewonnen, die die Erweiterung der Buntheit derdruckbaren Farben in diesem Farbsektor durch die Verwendung derSekundärdruckfarbeBlau beschreiben.
[0032] 5 zeigtin einer Projektion auf die ab-Ebene des Lab-Farbsystems den druckbarenFarbraumumfang 6 der Primärdruckfarben CMYK, den Sektor 7 dermit der Druckfarbenkombination RMYK druckbaren Farben, den Sektor 8 dermit der Druckfarbenkombination CGYK druckbaren Farben und den Sektor 9 dermit der Druckfarbenkombination CMBK druckbaren Farben. Die Sektoren 7, 8 und 9 beschreibenjeweils den druckbaren Farbraumumfang, der mit der entsprechendenSekundärdruckfarbeund drei Primärdruckfarbenerreicht werden kann. Die druckbaren Farbumfänge variieren in Form und Größe in Abhängigkeitvom Helligkeitswert L (vergleiche 3), wasin 4 zur Vereinfachung der Darstellung nicht gezeigtist. Die Farbumfängeder Sektoren 7, 8 und 9 überlappensich im Bereich der Farben mit geringer und mittlerer Buntheit mitdem Farbraumumfang der PrimärdruckfarbenCMYK, d.h. ein roter Buntton im Überlappungsbereichkönntesowohl mit den PrimärdruckfarbenCMYK als auch mit der Druckfarbenkombination RMYK gedruckt werden.Nur fürdie Farben mit hoher Buntheit muss eine der Sekundärdruckfarbenverwendet werden.
[0033] ImSchritt S5 des erfindungsgemäßen Verfahrenswird nun aus den Charakterisierungsdaten der vier Testformen jeweilsein ICC-Farbprofil berechnet. Wie zuvor erläutert beschreibt ein Farbprofildie Zuordnung zwischen den Farbkomponenten unterschiedlicher Farbräume, sodass die einander zugeordneten Farben als visuell gleich empfundenwerden. Im vorliegenden Fall beinhalten die Farbprofile die Zuordnungzwischen jeweils vier geräteabhängigen Farbkomponentender Druckfarben (CMYK, RMYK, CGYK, CMBK) und den geräteunabhängigen Farbkomponentendes Lab-Farbsystems. Die Definition und Datenformate für Farbprofile sindvom ICC standardisiert worden (International Color Consortium- Specification ICC.1:2003-09).Die Zuordnung der Farbkomponenten wird für beide Transformationsrichtungenberechnet, z.B. die Zuordnung Lab = f1 (CMYK) und die invertierteZuordnung CMYK = f2 (Lab). Die Zuordnungen können in Form von Rechenvorschriftenfestgelegt werden, beispielsweise durch Matrixoperationen in Verbindungmit nichtlinearen Veränderungender Tonwertstufen (Gradationskorrekturen). Bevorzugt wird die Zuordnungjedoch mit Hilfe von mehrdimensionalen Tabellenspeichern beschrieben,in denen fürein regelmäßiges Gittervon Stützstellender Farbkomponenten des Eingangsfarbraums die zugeordneten Farbkomponentendes Ausgangsfarbraums gespeichert sind. Bei der späteren Anwendungdes Farbprofils werden dann fürEingangs-Farbkomponenten, die zwischen den Stützstellen liegen, die zugeordnetenAusgangs-Farbkomponenten aus den gespeicherten Werten der benachbartenStützstelleninterpoliert.
[0034] DasFarbprofil der PrimärdruckfarbenCMYK wird nach bekannten Methoden aus den Charakterisierungsdatender ersten Testform berechnet. Da die Anteile der Druckfarben CMYKin den Farbfeldern der Testform im allgemeinen nicht der Kombinationder Farbkomponenten CMYK entsprechen, die für die Stützstellen der Tabelle Lab =f1 (CMYK) benötigtwerden, müssendie Inhalte des Tabellenspeichers durch eine Interpolation der ausder Testform gewonnenen Charakterisierungsdaten berechnet werden.Dazu kann eine beliebige Interpolationsvorschrift verwendet werden.Für dieBerechnung der inversen Tabelle CMYK = f2 (Lab) gibt es mehreremöglicheLösungen,da das System der Primärdruckfarben überbestimmtist, d.h. eine Farbe mit bestimmten Lab-Farbkomponenten kann durchverschiedene Kombinationen der Anteile von CMYK erzeugt werden.Beispielsweise könnengraue Farben und dunkle Farben mit einem höheren Anteil der PrimärdruckfarbeK und entsprechend geringeren Anteilen der Primärdruckfarben CMY oder auchmit einem geringeren Anteil K und entsprechend höheren Anteilen CMY gedrucktwerden. Diese Entscheidung bestimmt den sogenannten Schwarzaufbauder Farben und wird mit bekannten Verfahren wie beispielsweise Under-Color-Removal(UCR) oder Gray-Component-Replacement (GCR) getroffen. Eine entsprechendeEntscheidung muss auch bei der Berechnung der inversen Tabelle CMYK= f2 (Lab) getroffen werden. Als weitere technische Rand bedingungmuss die Einhaltung der maximalen Flächendeckung beachtet werden,d.h. die Summe der Tonwerte der an einer Stelle übereinander gedruckten Druckfarbendarf einen Maximalwert nicht überschreiten,der beim Offsetdruck von der verwendeten Papiersorte abhängig ist.Die maximale Flächendeckungbeträgtbeispielsweise 340% fürgestrichene Offsetpapiere und 280% für ungestrichene Papiere.
[0035] DieFarbprofile fürdie Druckfarbenkombinationen RMYK, CGYK und CMBK werden aus denCharakterisierungsdaten der zweiten, dritten und vierten Testformformal in gleicher Weise berechnet, wie das Farbprofil der PrimärdruckfarbenCMYK. Auch fürdiese Druckfarbenkombinationen gibt es ein Mehrdeutigkeit in demSinn, dass dieselbe Lab-Farbe mit unterschiedlichen Kombinationender Anteile der Druckfarben erzeugt werden kann. So kann ein roterBuntton mittlerer Buntheit durch relativ große Anteile der Primärdruckfarben Gelbund Magenta und durch einen geringen Anteil der SekundärdruckfarbeRot erzeugt werden. Dieselbe Farbe kann aber auch mit geringen Anteilender PrimärdruckfarbenGelb und Magenta und mit einem entsprechend größeren Anteil der SekundärdruckfarbeRot erzeugt werden. Die Druckfarbe Schwarz hat bei den Druckfarbenkombinationenmit einer Sekundärdruckfarbeeine etwas andere Bedeutung. Anteile von Schwarz werden zur Helligkeitsmodulation,d.h. zur Erzeugung dunkler Farben benutzt. Ein roter Buntton, dervorwiegend aus der SekundärdruckfarbeRot und kleinen Anteilen von Gelb und Magenta besteht, kann durchdie Zugabe von Schwarz dunkler gemacht werden. Als bevorzugte Strategiezur Auflösungder Mehrdeutigkeit bei der Erzeugung einer Lab-Farbe mit den DruckfarbenkombinationenRMYK, CGYK und CMBK wird bei der Berechnung der Farbprofile diejeweilige Sekundärdruckfarbemaximiert, d.h. ein roter Buntton wird mit einem möglichstgroßenAnteil der SekundärdruckfarbeRot und mit nur kleinen Anteilen von Gelb und Magenta gedruckt.Damit wird zugleich eine hohe Farbstabilität der gedruckten SonderfarbegegenüberSchwankungen des Druckprozesses erreicht.
[0036] ImSchritt S6 des erfindungsgemäßen Verfahrenswird anschließendfür jedezu reproduzierende Sonderfarbe das ICC-Farbprofil bestimmt und ausgewählt, mit demdie geringste Abweichung zwischen den vorgegebenen Lab-Werten derSonderfarbe (Ls, as, bs) und den Lab-Werten der reproduzierten Farbe(Lr, ar, br) erreicht wird. Die Differenz zwischen den beiden Lab-Wertenwird durch den Wert dE (Delta E) als euklidischer Abstand zwischenden Farborten im Lab-Farbraum ausgedrückt.
[0037] Dazuwerden mittels der vier im Schritt S5 berechneten ICC-Farbprofilezunächst über diejeweiligen Zuordnungstabellen f2 die Druckfarbenanteile bestimmt,die den vorgegebenen Lab-Werten der Sonderfarbe (Ls, as, bs) zugeordnetsind. CMYK = f2 (Ls, as, bs) RMYK= f2 (Ls, as, bs) CGYK = f2 (Ls, as, bs) CMBK = f2 (Ls, as, bs) (4)
[0038] Für eine Sonderfarbe,die einen roten Buntton hat, würdensich dabei nur fürdie Druckfarbenkombinationen CMYK und RMYK überhaupt sinnvolle Werte ergeben,da ein roter Farbton mit den Druckfarbenkombinationen CGYK und CMBKnicht gedruckt werden kann. Die Druckfarbenkombinationen CGYK undCMBK entsprechen in 5 den Sektoren 8 und 9.In den Farbprofilen dieser Druckfarben können dem Rotton nur Druckfarbenanteilezugeordnet sein, deren Lab-Werteauf dem Rand des entsprechenden eingeschränkten Farbkörpers liegen, also Farben miteinem großenAbstand dE zum gewünschtenRotton. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahrenwird die Güteder Reproduktion der Sonderfarbe mit den vier Druckfarbenkombinationen überprüft; indemmit den nach Gleichung (4) ermittelten Druckfarbenanteilen über dieZuordnungstabellen f1 der jeweiligen ICC-Farbprofile wiederum diesich aus diesen Druckfarbenanteilen ergebenden Lab-Werte bestimmtwerden. (L1, a1, b1) = f1 (CMYK) (L2, a2, b2) = f1 (RMYK) (L3,a3, b3) = f1 (CGYK) (L4,a4, b4) = f1 (CMBK) (5)
[0039] Für dieseLab-Werte werden dann die Differenzen dE zu dem vorgegebenen Lab-Wertder Sonderfarbe berechnet.
[0040] Ausden Differenzen dE1 bis dE4 wird die kleinste Differenz ausgewählt undes wird entschieden, dass die Sonderfarbe mit der zu der kleinstenDifferenz gehörigenDruckfarbenkombination gedruckt wird. Für das Beispiel der Sonderfarbeim roten Bereich würdesich ergeben, dass die Differenzen dE3 und dE4 sehr viel größer wären alsdie Differenzen dE1 und dE2, von denen die kleinere bestimmen würde, mitwelcher Druckfarbenkombination die Sonderfarbe zu drucken ist. Sonderfarben,die im inneren Bereich des Farbkörpersder PrimärdruckfarbenCMYK liegen, könnensowohl mit den Primärdruckfarbenallein als auch mit einer Kombination aus einer Sekundärdruckfarbeund drei Primärdruckfarbenausreichend genau reproduziert werden. Hier muss entschieden werden,ob der Einsatz einer Sekundärdruckfarbefür solcheSonderfarben Sinn macht. Eine bevorzugte Strategie ist, Sonderfarbenmit einer Buntheit c unterhalb eines vorgegebenen Schwellwerts, d.h.Sonderfarben, die in der Näheder Grauachse liegen, nur mit den Primärdruckfarben zu drucken. EineVoraussetzung dafürist aber, dass die Differenz dE1 klein genug ist, z.B. dE1 ≤ 1. Erst für Sonderfarbenmit einer Buntheit c oberhalb des vorgegebenen Schwellwerts würde eineder Druckfarbenkombinationen mit einer Sekundärdruckfarbe eingesetzt werden.
[0041] ImSchritt S7 des erfindungsgemäßen Verfahrenswerden schließlichfür jedezu reproduzierende Sonderfarbe die nach Gleichung (4) ermitteltenDruckfarbenanteile der Druckfarbenkombination, die im Schritt S6 ausgewählt wurde,der Sonderfarbe zugeordnet. Diese Zuordnung wird beispielsweisein einer Sonderfarbentabelle gespeichert, in die der Name der Sonderfarbeund die zugehörigenDruckfarbenanteile eingetragen werden. Die Sonderfarbentabelle wirdspäterbei der Erzeugung der Farbauszugswerte für die Druckvorlagen im Raster-Image-Prozessor verwendet.Die Seitenbeschreibungssprachen PostScript bzw. PDF stellen Beschreibungselementebereit, die aufgrund des Namens einer Sonderfarbe auf einen sogenannten "Alternate Color Space" verweisen, dessenDruckfarbenanteile dann aus der Sonderfarbentabelle entnommen werden. Alternativkann der "AlternateColor Space" auchder Lab-Farbraum sein, d.h. in der Seitenbeschreibungsdatei derDruckvorlage sind zu dem Namen der Sonderfarbe nur die Lab-WerteLs, as, bs angegeben. In dem Fall werden die Schritte S6 und S7des erfindungsgemäßen Verfahrenserst in dem Moment ausgeführt,wenn der Raster-Image-Prozessor die Seitenbeschreibungsdaten interpretiertund die Farbauszugswerte erzeugt.
[0042] Daserfindungsgemäße Verfahrenwurde fürein Beispiel erläutert,in dem außermit den PrimärdruckfarbenCMYK noch zusätzlichmit den drei SekundärdruckfarbenRGB gedruckt wird. Das Verfahren kann ebenso für den Fall angewendet werden,dass nur eine oder zwei zusätzlicheSekundärdruckfarbeneingesetzt werden sollen, wenn vorab bekannt ist, dass alle in einemDruckauftrag verwendeten Sonderfarben in einem bzw. zwei der Farbsektoren 7, 8 oder 9 (5)liegen. Das Verfahren ermöglichtdas Drucken von beliebig vielen Sonderfarben mit einer begrenztenZahl von Druckwerken. Auch das Drucken von sogenannten verlaufendenFarben ist möglich,z.B. das Drucken eines speziellen roten Bunttons in vielen Helligkeitsabstufungen.Für diesenFall braucht nur fürjede Helligkeitsstufe des Bunttons eine eigene Sonderfarbe definiertzu werden, deren Name den Buntton und die Helligkeitsstufe kennzeichnet.Das erfindungsgemäße Verfahrenwird dann für dieso definierten Sonderfarben angewendet.
1 Farbraumumfangder Primärdruckfarben 2 Farbraumumfangdes Siebenfarbendrucks 3 Farbkörper 4 Begrenzungslinien 5 Begrenzungslinien 6 Farbraumumfangder PrimärdruckfarbenCMYK 7 Farbraumumfangder Druckfarben RMYK 8 Farbraumumfangder Druckfarben CGYK 9 Farbraumumfangder Druckfarben CMBK
权利要求:
Claims (7)
[1] Verfahren zur Reproduktion von Sonderfarben miteiner Kombination der PrimärdruckfarbenCyan, Magenta, Gelb, Schwarz (CMYK) und mindestens einer SekundärdruckfarbeRot, Grün,Blau (RGB), gekennzeichnet durch die Schritte: (a) Druckeneiner ersten Testform mit den Primärdruckfarben (CMYK) und farbmetrischesAusmessen der Testform (Schritt S1), (b) Drucken mindestenseiner weiteren Testform, in der eine der bunten Primärdruckfarben(CMY) durch eine im wesentlichen komplementäre Sekundärdruckfarbe (RGB) ersetzt wird,und farbmetrisches Ausmessen der Testform (Schritte S2, S3, S4), (c)Berechnen je eines ICC-Farbprofils aus den Messdaten jeder Testform(Schritt S5), (d) fürjede zu reproduzierende Sonderfarbe: Bestimmen der Druckfarbenanteiledes ICC-Farbprofils, mit dem die geringste Abweichung zwischen derSonderfarbe und der reproduzierten Farbe erreicht wird, und Auswählen derzu dem ICC-Profil gehörendenDruckfarbenkombination (Schritt S6), und (e) für jede zureproduzierende Sonderfarbe: Zuordnen der Druckfarbenanteile derausgewähltenDruckfarbenkombination zu der Sonderfarbe (Schritt S7).
[2] Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,dass die Sonderfarben durch ihre Farbwerte (Ls, as, bs) im Lab-Farbsystemgekennzeichnet sind.
[3] Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,dass die gedruckten Testformen aus standardisierten Testformen abgeleitetwerden (ISO 12642; DIN 16614).
[4] Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,dass die Abweichung zwischen der Sonderfarbe und der reproduziertenFarbe mittels des euklidischen Abstands ihrer Farbwerte im Lab-Farbsystem ermitteltwird.
[5] Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,dass die Farbwerte der reproduzierten Farbe im Lab-Farbsystem durchdie Rücktransformationder bestimmten Druckfarbenanteile über die ICC-Farbprofile in dieLab-Farbwerte ermitteltwerden.
[6] Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,dass Sonderfarben, deren Buntheit unter einem vorgegebenen Schwellwertliegt, nur mit den Primärdruckfarben(CMYK) reproduziert werden.
[7] Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,dass Sonderfarben, in deren ausgewählter Druckfarbenkombinationeine Sekundärdruckfarbeenthalten ist, mit einem möglichsthohen Anteil der Sekundärdruckfarbereproduziert werden.
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公开号 | 公开日
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DE102004001937B4|2013-09-26|
US7032517B2|2006-04-25|
引用文献:
公开号 | 申请日 | 公开日 | 申请人 | 专利标题
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